Theater-Workshop „Respekt“

Vergangenen Mittwoch erhielten die 16 Waschbären der Südschule Neureut Besuch von Frau Gottuk-Brede vom ZSL Karlsruhe (Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung). Sie leitete in meiner 2. Klasse einen vierstündigen Theater-Workshop zum Thema „Respekt“.

Zuerst standen diverse Spiele zur allgemeinen Kommunikation auf dem Plan. Z.B. hielten sich die Kinder in einer Reihe stehend mit beiden Händen an einem Seil fest und mussten sich nun nach der Größe ordnen, von groß nach klein. Die Herausforderung bestand darin, dass sie das Seil nur mit einer Hand loslassen durften und sich deshalb natürlich mit ihren Klassenkameraden absprechen mussten, um an bestimmten Stellen zu überholen.

Theaterspielen bedeutet aber auch, ein Bewusstsein für die Aussagekraft des eigenen Körpers zu entwickeln und individuelle Ausdrucksformen der Mimik, Gestik und Sprache zu finden. So bestand die Aufgabe der Kinder z.B. darin, langsam hinter eine gezogene Linie zu treten, laut und deutlich den Vornamen zu nennen, den Applaus abzuwarten und schließlich nach links abzugehen. Es war erstaunlich, welche Hürden die Kinder zu nehmen hatten. Manch einem war beim Sprechen vor einer Gruppe derart unwohl zumute, dass er kaum Zeit fand, sich in Ruhe vorzustellen, sondern alles im Zeitraffer vollzog. Andere wiederum hatten vor Scham ihre Hände nicht im Griff, die unruhig gestikulierten, und wieder andere nutzten die Chance für eine spontane Übersprungshandlung. Die Waschbären haben sich im Anschluss selbst reflektiert und erkannten interessanterweise meist selbst, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss, so dass die Vorstellungsrunde beim zweiten Durchgang durchweg ruhiger und klarer ablief.

Bei der gemeinsamen Theaterarbeit ist es von ganz besonderer Bedeutung, sich gegenseitig zu respektieren und sich als Teil einer Gemeinschaft zu begreifen. Die jungen Schauspieler hatten u.a. die Aufgabe, Situationen zu beschreiben, in denen Menschen respektlos miteinander umgehen und diese dann in Standbilder umzusetzen. Auf diese Weise entstand z.B. ein Standbild, in welchem die Gewinnermannschaft eines Fußballspiels die Verlierermannschaft verhöhnt. Herzlichen Dank Frau Gottuk-Brede für den kurzweiligen und spannenden Schulvormittag. Die Kinder haben sich selbst von einer ganz anderen Seite kennenlernen dürfen und spielerisch vieles über verbale und nonverbale „Kommunikation“ gelernt.